„Freut Euch!“

Online-Andacht zum 4. Advent am 20.12.2020

 

► Begrüßung, Eröffnung und Gedanken

 

Achim Rohländer entzündet mit dem Licht der Osterkerze die Kerzen am Adventkranz in der Auferstehungskirche und zitiert bei der 4. Kerze EG 17,4 "Wir sagen Euch an, den lieben Advent" (Text: Maria Ferschl 1954).

 

Wir sagen euch an den lieben Advent. / Sehet, die vierte Kerze brennt! /

Gott selber wird kommen, er zögert nicht. / Auf, auf ihr Herzen, und werdet licht!

Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

 

Ich begrüße Sie und Euch herzlich zu diesem 4. Advent aus der Auferstehungskirche in Kellen.

Ich stehe hier im Altarraum an unserem diesjährigen Adventskranz.

Denn auch wenn in diesem Jahr durch das Covid-19-Virus so vieles anders ist.

Auf den vertrauten, selbstgebundenen Adventskranz wollten wir nicht verzichten.

So begleitet er uns und- und Sie und Euch zu Hause - seit dem 1. Advent.

Woche für Woche.

Ein Licht in der Dunkelheit dieser Welt.

 

Heute nun leuchtet die 4. Kerze und in wenigen Tagen feiern wir das Weihnachtsfest.

 

Wie diese Andacht werden auch unsere Gottesdienste zum Fest nicht in präsenter Form gefeiert. Zum Schutz aller vor Ansteckung mit dem Covid-19 Virus geschieht dies ausschließlich online.

 

So sind wir nun für einen Moment zusammen im Namen des dreieinigen Gottes.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

"Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch:

Freuet euch! Der Herr ist nahe!

Auch der Wochenspruch aus dem Philipperbrief Kapitel 4 ruft uns an diesem 4. Advent zur Freude auf.

 

Doch gibt es Grund zur Freude in diesen Tagen des erneuten harten Lockdowns?

 

Seit Mittwoch haben nun die meisten Geschäfte geschlossen.

Schülerinnen und Schüler sowie ihr Lehrpersonal sind in die vorzeitigen und verlängerten Weihnachtsferien geschickt worden.

Wir unterliegen Kontaktbeschränkungen, was unser Feiern des Weihnachtsfestes angeht.

So vieles wird anders sein in diesem Jahr 2020.

 

Und jeden Tag lesen und hören wir neue Todeszahlen von Covid-19-Opfern weltweit und auch bei uns.

Jeden Tag bringt das Virus Leid und Elend, Schmerz und Traurigkeit über die Menschen.

 

Ist der Ruf "Freut euch!" in diesen Tagen nicht vermessen? Geht an der Wirklichkeit vorbei?

 

Wäre es nicht vielmehr angemessener, stattdessen dazu aufzurufen, dieses Weihnachtsfest wirklich anders, bescheidener, zurückgezogener, stiller zu feiern.

Damit eine nationale Kraftanstrengung der Kontaktreduzierung auch zum Erfolg führen kann, und die wahrscheinlich am 27. Dezember beginnenden, ersten Impfmaßnahmen flankierend von uns allen unterstützt werden?

 

Ich denke, das eine schließt das andere nicht aus.

Die Welt des Paulus und die der ersten Christinnen und Christen war keine heile Welt.

Auch in das damalige Leid der Menschen hinein ruft Paulus: "Freut euch in dem Herrn allewege!"

 

Weihnachten 2020 fällt nicht aus.

Auch wenn wir es so ganz anders feiern als gewohnt und manches schmerzhaft vermissen.

 

Auch in diesem Jahr gilt es den Ruf des Engels zu hören:

"Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren. (Lukas 2,10f)

 

Auch in diesem Jahr - gerade in diesem Jahr 2020 - gilt es, sich diese gute Botschaft zusprechen zu lassen, sie zu hören, sie zu lesen, sie in sich aufzunehmen. Tief im Inneren. Da wo all mein Schmerz, meine Traurigkeit, meine Verwundbarkeit und Sehnsucht steckt.

 

Um wirklich auch in diesem Corona-Jahr die Freude zu empfinden, die Gott für uns im Sinn hat.

Durch seine Menschwerdung in Jesus Christus.

Dadurch, dass er uns auf unvorstellbare Weise nahe sein will.

Dadurch, dass er uns nicht loslässt, sondern uns immer wieder mit auf den Weg nimmt zu seinem Reich des Friedens und der Gerechtigkeit.

 

Darüber dürfen wir uns auch jetzt schon freuen.

Und wir werden es in wenigen Tagen feiern.

 

Und wir sollten alle Phantasie dran setzen, um andere mit in diese Freude hineinzunehmen.

Wir können uns im Lockdown Wege überlegen, wie wir verbunden bleiben gerade über die Weihnachtstage. Wie wir unsere Verbundenheit zueinander ausdrücken: durch Anrufe, E-Mails, Briefe und Pakete, SMS, Skype, Zeichen der Nähe vor der Haustür.

 

In unseren Straßen ist es in den letzten Tagen abends heller geworden.

Tragen wir das Licht, das Jesus in unsere Welt gebracht hat, zu unseren Mitmenschen, in unsere Familien.

Ich wünsche Ihnen und Euch allen einen gesegneten 4. Advent.

Feiern Sie mit uns Weihnachten mit unseren Onlineangeboten Heiligabend und am 2. Weihnachtstag.

 

Nehmen Sie mit uns Abschied von unserer Auferstehungskirche am 27.12. ebenfalls mit einem Online-Gottesdienst.

 

Gebet

Ich lade Sie ein, mit mir zu beten ...

für alle Menschen, die am Corona-Virus erkrankt sind,

für alle, die Angst haben vor einer Infektion,

für alle, die sich nicht frei bewegen können,

für alle in Medizin und Pflege, die sich um die Kranken kümmern,

für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen,

für die vielen Helferinnen und Helfer in den unterschiedlichsten Bereichen,

dass Gott unserer Welt in dieser Advents- und Weihnachtszeit seinen Segen erhalte.

 

Lebendiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke,

viele Generationen vor uns haben dich als mächtig erfahren,

als Helfer in allen Nöten.

Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind,

und stärke in uns den Glauben,

dass du dich um jede und jeden von uns sorgst.

 

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen

 

Segen

Der Herr segne uns und behüte uns.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns und dieser Welt Frieden. Amen