2020 09 13 Freuling

Ausgerechnet Zachäus!

Online-Andacht zum 13. August 2020

zu Lukas 19,1-10

14. Sonntag nach Trinitatis

 

1. Ausgerechnet Zachäus (dreimal „ausgerechnet“)

 

Heute geht es um Zachäus, den Oberzöllner,

und ich bin mir sicher:

Jede und jeder von uns hat seinen ganz persönlichen Zachäus.

Die Geschichte vom reichen Oberzöllner ist eine meiner Lieblingsgeschichten aus der Bibel.

Es ist eine schöne Geschichte zum Nachdenken.

Und sie steckt voller Überraschungen.

 

Zunächst: Ausgerechnet der heißt Zachäus!?

Zachäus bedeutet „unschuldig“ oder „rein.“

Aber der Mensch, um den es geht, ist das nicht:

 

Zachäus ist der Oberzöllner von Jericho.

Er lebt davon,

dass er anderen das Geld aus der Tasche zieht.

Das Recht dazu hat er von den Römern gekauft

und bezahlt dafür regelmäßig.

Das Geld dafür holt sich von den Leuten,

die nach Jericho kommen.

Von großen Karawanen,

aber auch von kleinen Bauern,

die etwas auf dem Markt verkaufen wollen.

Aber er holt sich nicht nur das Geld,

das die Römer von ihm fordern,

sondern noch viel, viel mehr Geld.

Er nimmt, was er kriegen kann.

Zachäus ist sehr reich!

 

Für die Leute, die er abzockt,

ist sein Name vermutlich ein schlechter Witz.

Rein, unschuldig – der?!

Vermutlich ist er der meistgehasste Mensch in Jericho.

 

Und: Ausgerechnet dieser Kerl will Jesus sehen.

 

Wie kommt er dazu?

Klar ist: Er hat von Jesus gehört.

Er weiß, wer da nach Jericho kommt.

Und er will ihn unbedingt sehen.

 

Erst versucht er,

einen Platz an der Straße zu ergattern.

Aber da stehen schon jede Menge Leute,

und für Zachäus ist das ein Problem:

Er ist klein.

Und für ihn, den Oberzöllner, macht keiner Platz.

 

Aber er gibt nicht auf.

Er klettert auf einen Baum

und macht sich damit wahrscheinlich vor allen zum Affen.

Denn welcher Oberzöllner klettert schon auf Bäume?!

 

Das zeigt vor allem eines:

Zachäus will Jesus sehen.

Unbedingt.

Vielleicht ist ja doch nicht nur der Giftzwerg,

für den ihn alle halten.

Vielleicht wünscht er sich,

ein ganz anderer zu sein?

 

Und dann passiert es:

Ausgerechnet zu diesem Zachäus kommt Jesus als Gast!

 

Eigentlich will Zachäus Jesus nur sehen.

Und der Baum, auf den klettert, spricht dafür,

dass er nicht mehr will:

Die Maulbeerfeige hat ganz viele Blätter,

eine dichte Krone.

Da könnte Zachäus unbemerkt bleiben.

 

Ja, vermutlich will er Jesus nur sehen.

Doch dann sieht Jesus ihn.

Und er spricht ihn an:

„Zachäus, komm runter!

Heute muss ich Dein Gast sein!“

 

Das lässt sich Zachäus nicht zweimal sagen.

Er klettert von seinem Baum.

Er freut sich.

 

Aber alle, die es sehen und hören, freuen sich nicht.

Ausgerechnet Zachäus!

Ausgerechnet bei dem will Jesus Gast sein!

Ja, weiß der denn nicht,

mit wem er es zu tun hat?!

 

Jesus weiß das.

Er sagt dazu:

„Der Menschensohn ist gekommen,

um die Verlorenen zu suchen und zu retten.“

Und heute ist er bei Zachäus.

 

Denn:

Jeder braucht Barmherzigkeit.
Eine Liebe, die nie aufhört.
 

„Mighty to save“

 

2. Lied: Mighty to save

 

Jeder Mensch braucht Erbarmen

Unfehlbare Liebe

Sei Du mir gnädig, Herr

Jeder Mensch braucht Vergebung

Die Güte des Erretters

Der Völker Hoffnung

 

Retter

Dein Wort versetzt Berge

Du nur allein rettest mich

Du allein rettest mich

Für immer

Bist Du mein Erlöser

Denn Du standst auf aus dem Grab

Du besiegtest den Tod

 

So nimm mich, wie ich bin, Herr

Meine Angst und Fehler

Erfüll mich wieder neu

Ich will Dir folgen, Jesus

Alles, woran ich glaube

Leg ich vor Dich hin

 

Strahle hell und

Lass die Welt es sehn

Wir singen

Dir zur Ehre, auferstandner Herr

 

Text und Melodie: Reuben Morgan & Ben Fielding

Übersetzung: Martin Janke

© 2006 Hillsong Music Publishing (APRA)

 

 

3. Ausgerechnet Zachäus (einmal „ausgerechnet“)

 

Damit könnte die Geschichte zu Ende sein:

Jesus zu Gast bei Zachäus.

Vielleicht hat der einige seiner Zöllner-Freunde eingeladen.

Und draußen stehen sie, die Leute von Jericho, und rümpfen die Nase.

 

Aber dabei bleibt es nicht:

 

Ausgerechnet dieser Zachäus ändert sich.

Da hat ihn schon seine Freude verändert.

Und die Erfahrung,

dass ihn jemand ansieht – ganz ohne Vorbehalte.

 

Er erzählt Jesus, was er vorhat:

Die Hälfte seines Besitzes will er den Armen geben.

Und wen er betrogen hat, will er vierfach entschädigen.

 

Und das zeigt eines:

Barmherzigkeit und Liebe gibt es bei Jesus umsonst,

aber sie bleiben nicht ohne Wirkung.

 

Eine schöne Geschichte!

Für alle, die sie nachlesen wollen:

Sie steht bei Lukas im 19. Kapiel, Vers 1-10.

 

Ich, Georg Freuling, wünsche Euch und Ihnen damit ein schönes Wochenende

und einen guten Start in die neue Woche.

 

Am nächsten Wochenende geht es hier um eine andere schöne Bibelgeschichte:

Ganz am Anfang pflanzt Gott einen Garten und setzt Adam, uns Menschen hinein:

„Gott gab uns Atem, damit wir leben.“

Dazu wird Elisabeth Schell dann etwas sagen.

 

Schaut wieder rein

und bleibt gesund und behütet.