Andacht 19.7. zur Tauferinnerung

 

Orgelvorspiel

 

Im Namen Gottes,

des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Amen

 

Willkommen zur Andacht hier in der Kleinen Kirche

Einstimmen möchte ich Sie mit einer Psalmnachdichtung

von Hanns-Dieter Hüsch :

 

Ich stehe unter Gottes Schutz

Er läßt mich nicht ins Leere laufen

Und macht aus mir keinen Kriegsknecht

Sondern so wie ich bin, bin ich sein Mensch.

Ich suche den Frieden und will mich nicht ausruhen

Auch mit denen, die noch unter den Waffen stehen

Anzuzünden die Erde, die nicht hohl ist,

Sondern Gottes Herz.

 

Ich stehe unter Gottes Schutz

Ich bin sein Fleisch und Blut

Und meine Tage sind von ihm gezählt

ER lehrt mich den zu umarmen,

dessen Tage ebenfalls gezählt sind

und alle in die Arme zu nehmen

weil wir die Trauer und die Freude teilen wollen

Daß beide wie Leib und Seele zusammen sind.

 

Ich stehe unter Gottes Schutz

Ich weiß das seit geraumer Zeit

ER nahm den Gram und das Bittere aus meinem Wesen

Und machte mich fröhlich

und ich will hingehen

alle anzustecken mit Freude und Freundlichkeit

auf daß die Erde Heimat wird für alle Welt:

Durch seinen Frieden

und unseren Glauben

Shalom in Dorf und Stadt.

 

Lied

Ich sage ja

 

Ich sage ja zu dem, der mich erschuf

ich sage ja zu seinem Wort und Ruf

zum Lebensgrund und Schöpfer dieser Welt,

der auch mich in seinen Händen hält

 

Ich sage ja zu dem, der uns gesandt

und aus dem Tod zum Leben auferstand

und trotz Gewalt und Menschenlist

für uns zum Freund und Bruder worden ist.

 

Gedanken

Sie hörten die ersten 2 Strophen eines Tauflieds; ein evangelischer reformierter Theologe und Liedermacher hat es geschrieben und komponiert : Okko Herlyn.

Es singt vom „Ja sagen“, wobei unser Ja auf Gottes Ja zu uns antwortet;

das Lied singt weiter von unserer Sendung in die Welt, von Wasser, Kelch und Brot.

 

Zum Wasser: der Sonntag heute steht unter der Überschrift der Taufe und der Tauferinnerung.

Was empfinden Sie, wenn Sie sagen „Ich bin getauft“ ?

Woran danken Sie? An ein Tauflied? Erzählungen oder Bilder von Ihrer Taufe?

Wie verstehen Sie die Taufe? Als Auftrag? Als Zugehörigkeit?

Das Evangelium für den Sonntag ist der Taufbefehl, wie er bei Matthäus steht:

dort heißt es:„ Geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern“

 

Der Text aus dem Ersten Testament, der für den Sonntag vorgeschlagen wird, steht bei Jesaja und enthält Gottes Zusicherung: „Fürchte dich nicht; ich habe dich befreit, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir. Musst du durchs Wasser gehen bin ich bei dir; auch in reißenden Strömen wirst du nicht ertrinken. Musst du durchs Feuer gehen, so bleibst du unversehrt; keine Flamme wird dir etwas anhaben können. Denn ich bin der Herr, dein Gott; ich der heilige Gott Israels, bin dein Retter.“

 

Gottes Zusicherung, dass ich zu ihm gehöre, ist für mich die Voraussetzung, dass ich in die Welt gehen und von Gott sprechen kann. Denn das ist immer wieder auch ein Wagnis, es ist sozusagen kein Sonntagsspaziergang.

Jesus hat uns zur Nachfolge gerufen. Das kann verschiedenes heißen; aber es heißt auch: von Gott zu sprechen, so wie er von Gott als seinem Vater gesprochen hat.

Bei Matthäus heißt es weiter: „Geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“

Obwohl ich ja gerne Gottes Wort weitersage, sehe ich eine bestimmte missionarische Auslegung dieser Worte als problematisch an; sie hat in der Vergangenheit viel Leid und Unterdrückung über die Menschen gebracht.

 

Da finde ich den Satz: „ Ich will hingehen und alle anstecken mit Freude und Freundlichkeit“ eine wunderbare Auslegung dieses Auftrags.

Nicht lehren, sondern mit Freude und Freundlichkeit anstecken!

Seit Wochen , mittlerweile Monaten fürchten wir uns vor Ansteckung, und jetzt hören wir, dass wir auch mit Freude und Freundlichkeit anstecken können.

Das finde ich Grossartig!

 

Lied

Ich sage Ja zu Gottes guten Geist

zum Weg der Liebe, die er uns verheißt

zu wagen Frieden und Gerechtigkeit

in einer Welt von Hunger, Hass und Leid

 

Ich sage zu Ja Wasser, Kelch und Brot

Wegzehrung, Zeichen, Zuspruch in der Not

ich sage ja und Amen weil gewiss

ein anderes Ja schon längst gesprochen ist.

 

Gebet

mit Worten von S. Bukowski

 

Heiliger Gott Israels

durch Jesus Christus bist du auch unser Vater geworden.

Manchmal wissen wir nicht, wohin wir gehören,

wem wir etwas bedeuten,

auf wen wir in Krisen zählen können.

Und wer uns unser Glück wirklich gönnt.

Nimm uns unberechtigte Ängste

und mach uns gewiss:

wir gehören zu dir,

dir sind wir wichtig

auf dich ist Verlass zu allen Zeiten,

du meinst es wahrhaft gut mit uns.

Unser Erlöser erbarme dich unser!

 

Vielleicht mögen Sie die Worte,

die Jesus selbst uns gelehrt hat

mitsprechen:

 

Vater unser im Himmel

geheiligt werde dein Name

dein Reich komme

dein Wille geschehe

wie im Himmel so auf Erden.

Unse täglich Brot gib uns heute

Und vergib uns unsere Schuld,

wie wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen;

denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit,

Amen.

 

Ich bitte um Gottes Segen für die kommende Woche:

 

Es behüte und bewahre uns der allmächtige Gott,

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.