Online-Andacht zum 1. Sonntag nach Trinitatis

14. Juni 2020

 

 

Orgelvorspiel

 

Eröffnung

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Gedanken

 

Willkommen zum 1. Sonntag nach Trinitatis.

Nach Weihnachten, Ostern, Pfingsten und dem Trinitatisfest am vergangenen Sonntag folgt nun die sogenannte festlose Zeit.

Was die Grundlagen unseres Glaubens sind, wissen wir nun.

Was dies für unser Leben, unseren Alltag, unser Zusammenleben bedeutet, werden wir an den folgenden Themensonntagen nun immer wieder neu in der Auseinandersetzung mit den biblischen Texten hinterfragen.

 

Der Predigttext zum heutigen 1. Sonntag nach Trinitatis führt uns dazu zurück zu den Anfängen der jungen Christengemeinde in Jerusalem. Wie lebt die erste Gemeinde der Christen miteinander? Was prägt ihr Zusammenleben?

 

Davon erzählt das 4. Kapitel der Apostelgeschichte folgendes:

32 Die ganze Gemeinde war ein Herz und eine Seele.

Keiner betrachtete etwas von seinem Besitz

als sein persönliches Eigentum.

Sondern alles, was sie hatten, gehörte ihnen gemeinsam.

33 Mit großer Kraft traten die Apostel als Zeugen dafür auf,

dass Jesus, der Herr, auferstanden war.

Die ganze Gnade Gottes ruhte auf der Gemeinde.

34 Keiner von ihnen musste Not leiden.

Wer Grundstücke oder Gebäude besaß, verkaufte diese

und stellte den Erlös zur Verfügung.

35 Er legte das Geld den Apostelnzu Füßen.

Davon erhielt jeder Bedürftige so viel, wie er brauchte.

36 So machte es auch Josef, ein Levit, der aus Zypern stammte.

Die Apostel nannten ihn Barnabas, das bedeutet »der Tröster«.

37 Josef verkaufte einen Acker, der ihm gehörte.

Den Erlös stellte er der Gemeinde zur Verfügung

und legte ihn den Aposteln zu Füßen.

 

Übersetzung BasisBibel. Das Neue Testament, Stuttgart 2010

 

Ein märchenhaftes Bild voller Sehnsucht und träumerischer Kraft.

Auch ein anstößiger Text, der herausfordert und in Frage stellt.

 

Schon Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, hat diese guten alten Zeiten gar nicht selbst erlebt.

Aber ihm ist wichtig, seinen Zeitgenossen zu zeigen, wie Jesu Verkündigung und das Leben der Gemeinde zusammenhängen können.

Wo Menschen miteinander beten und das Abendmahl feiern, da werden sie »ein Herz und eine Seele«.

Wo sie gemeinsam auf Jesus Christus schauen, werden sie auch die Armut wahrnehmen, die in ihrer Mitte ist. Sie werden das Wohlstandgefälle bemerken - hier wie dort.

Die Christen damals in Jerusalem und auch wir heute müssen immer wieder neu durchbuchstabieren, was es heißt, unseren Glauben als Christen und Christinnen zu leben. Liebe zu unseren Mitmenschen Realität werden zu lassen.

In unserem Alltag. In unserem Zusammenleben. In der Nachbarschaft. In unserer Kirchengemeinde.

 

Und auch wenn wir nicht alle Nöte dieser Welt auffangen können, Handlungsspielraum haben wir genug:

Wenn wir einen Spendenaufruf im Briefkasten finden.

Wenn wir von der Not einer Nachbarin, eines Nachbarn wissen.

Wenn wir Menschen in der Nachbarschaft kennen, die wenig Sozialkontakte in diesen Coronawochen haben.

Wenn wir vom Leid in fernen Ländern hören.

 

Vielleicht ist dieses Bild, das die Apostelgeschichte von der ersten Gemeinde malt, tatsächlich nur ein Bild.

Aber es strahlt Liebe, Vertrauen und Hoffnung aus.

Eine Vision von der Kraft des Glaubens.

 

Davon erzählt auch das folgende Lied:

 

Lied

 

1. Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
Und das Wort, das wir sprechen, als Lied erklingt
Dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut
Dann wohnt er schon in unserer Welt

Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht
In der Liebe die alles umfängt
In der Liebe die alles umfängt

 

2. Wenn das Leid jedes Armen uns Christus zeigt
und die Not, die wir lindern, zur Freude wird,
dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.

Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht
In der Liebe die alles umfängt
In der Liebe die alles umfängt

 

Text: Claus-Peter März (1981) 1985

Melodie: Kurt Grahl (1981) 1985

 

Gebet

 

Dreieiniger Gott,

du gibst und erhältst alles Leben. Du bist gerecht und gut.

Wir bitten dich:

 

Für deine Kirche:

Öffne ihr die Augen für die Not der Menschen.

 

Für die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft:

Stärke sie im Einsatz für alle, die auf der Schattenseite des Lebens stehen

 

Für die Armen und Hungernden:

Gib ihnen Hoffnung und Hilfe und bewahre sie im Vertrauen zu dir.

 

Für unsere kranken und pflegebedürftigen Mitmenschen:

Sei du ihnen nahe und stärke sie an Leib und Seele.

 

Für uns alle:

Mache uns frei von Habgier und Gleichgültigkeit.

 

Für unsere Kinder und Jugendlichen:

Lass sie entdecken, wie schön es ist, zu helfen und zu teilen.

 

Gott, dein Wort ist offen für unsere Bitten:

Dein Herz ist offen für die Not der Welt.

Wir danken dir, dass du uns erhörst, du Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen

 

Vater Unser

 

Gemeinsam beten wir, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat:

 

Vater Unser im Himmel

Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

 

Segen

 

Geht hin und verkündet das Leben,

bleibt wach für die Not dieser Welt,

seid furchtlos in Taten und Worten,

verschweigt nicht, was Christus euch sagt.

 

So segne dich der barmherzige Gott aller Liebe,

der gerechte Herr über alle Taten,

der Schöpfer, der dein Leben vollendet. Amen

 

aus: Behütet auf dem Weg - Sendung und Segen im Kirchenjahr,

hg. v. Jochen Arnold, Hannover 2014

 

Einladung

 

Herzlich einladen möchte ich zum Ökumenischer Forstgartengottesdienst für die Stadt Kleve. am kommenden Sonntag.

Er wird nicht Open-Air im Fortgarten gefeiert, sondern an dem Sonntag als Onlineandacht über unsere Website. Entweder bei Ihnen zu Hause. Oder wenn Sie mögen am Samstagabend hier mit anderen in der Kleinen Kirche oder am Sonntagmorgen in der Auferstehungskirche.

 

 

Orgelnachspiel